02.03.2019
Zu Beginn der 1970er Jahre musste für Renneinsätze ein Fahrzeug mit größerem Hubraum und mit einer Einspritzanlage gefunden werden, um gegen beispielsweise Ford Escort BDA oder BMW 2002 noch Erfolge erzielen zu können. Deswegen wurde mit dem Erscheinen der 1750/2000 GT Veloce auch eine Rennversion abgeleitet. Die Wahl fiel auf die US-Version dieser Fahrzeuge, da diese ab Werk mit einer mechanischen Spica-Einspritzung ausgerüstet waren.
Zur Entstehung des Namens „GT Am“ gibt es unterschiedliche Theorien. Carlo Chiti, damals Verantwortlicher bei Autodelta, sagt im Interview, dass die neuen Fahrzeuge GT Am (mit Leerzeichen) geschrieben werden und das „Am“ für „America“ steht, weil die Basis die US-Version war. Die offiziellen Homologationspapiere für den Motorsport weisen das Modell auch als GT Am (getrennt geschrieben) „Sprint GT U.S. Version“ aus. Diese Interpretation wird auch von anderen Mitarbeitern von Autodelta gestützt. Allerdings wurde damals in der Presse häufig behauptet, die Fahrzeuge hießen GTAm (zusammen geschrieben) und das „m“ stünde für „maggiorata“ oder „modificata“, ohne dass dieser Darstellung von Alfa Romeo je widersprochen worden wäre. So herrscht bis heute Unsicherheit über den Ursprung der Bezeichnung.
Anstelle des Leichtbaus wurde beim GT Am wieder Stahlblech verwendet. Das Gemisch bereitete eine Spica- oder eine Lucas-Einspritzanlage auf. Mit rund 900 kg war der GT Am etwas schwerer als der Vorgänger, wodurch er nicht ganz so erfolgreich im Renneinsatz war, obwohl das Leistumgsgewicht erheblich verbessert war und sich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz befand. Insgesamt wurden ca. 40 GT Am hergestellt. Der Motor des GT Am unterscheidet sich erheblich vom späteren Zweiliter-Serientriebwerk. Beim GT Am wurde der Bohrungsabstand im Block vom 1600er Motor übernommen, weswegen die vier Laufbuchsen in einem Stück gefertigt werden mussten, weil zwischen den paarig angelegten Zylindern 1 und 2 bzw. 3 und 4 nicht genug Platz für separate Laufbuchsen war. Zusätzlich verfügte der GT Am über einen Zylinderkopf mit deutlich kleinerem Ventilwinkel (46 statt 80 Grad) als bei den kleineren Motoren. Dieser Kopf diente als Vorlage für den späteren Twin Spark-Serienmotor, unterscheidet sich aber im Zylinderabstand davon.
Der zu sehende Alfa Romeo GT-Am aus dem Jahr 1971 startete im April 2018 in der HTGT auf dem Hockenheimring um den Preis der Stadt Stuttgart. Pilotiert wurde das Fahrzeug von Volker Buurman.