Mitte der 1960erJahre ist Volkswagen auf der Suche nach einem Nachfolger für sein in die Jahre gekommenes Sportcoupé Typ 34, besser bekannt als Karmann Ghia. Porsche zielt währenddessen darauf ab, seine Marktposition mit einem Sportwagen im vielversprechenden Segment unterhalb des 911 zu erweitern. Vor diesem Hintergrund erhält Porsche 1966 den Entwicklungsauftrag für einen Mittelmotorsportwagen, der mit Vierzylindermotor als Volkswagen und mit Sechszylinder-Boxer als Porsche angeboten werden soll. Der Porsche Sportwagen debütiert 1969 unter der Bezeichnung 914/6. Er trägt eindeutige Züge des 911. So sind die vorderen Kotflügel höher als die Fronthaube und der Überrollbügel mit herausnehmbarem Dach entspricht in seiner Grundkonstruktion dem 911 Targa. Wie beim 911 liegt der Drehzahlmesser mittig vor dem Fahrer. Doch es gibt auch grundlegende Unterschiede: Der 914/6 ist geprägt durch die aus dem Rennsport übernommene Mittelmotorbauweise, die — von Professor Ferdinand Porsche entworfen — bei internationalen Sport- und Rennwagen zur Norm gehört.
Der 914/6 löst den Porsche 912 ab, der als Einstiegsmodell noch mit dem 90 PS starken Vierzylindermotor des 356 ausgerüstet ist. Der neue Zweisitzer verfügt dagegen mit dem 2-Liter-Sechszylinder, der aus dem 911 T stammt, schon über 110 PS. Die zentrale Lage des Triebwerks beschert dem Zweisitzer ein optimales Fahrverhalten. Auf kurvenreichen Strecken fährt er auch deutlich stärker motorisierten Konkurrenten davon. Für den Gepäcktransport stehen zwei Kofferräume in Front und Heck zur Verfügung. Welches Potenzial in dem 914/6 steckt, zeigen die Sonderversionen. Gleich im ersten Baujahr entstehen zwei Einzelstücke mit Achtzylinder-Rennmotor. Die Variante mit 260 PS erhält Ferry Porsche zu seinem 60. Geburtstag geschenkt. 1971 entstehen elf Sondermodelle mit der Modellbezeichnung 916 und einem 190 PS oder 210 PS starken Sechszylinder. Besonders hochwertig ausgestattet unterscheiden sie sich auch durch ein fest verschweißtes Stahldach von den Serienmodellen. Bis 1972 in genau 3.338 Einheiten produziert, kann der 914/6 auf diverse Rennsiege verweisen. Unter anderem gewinnt er 1970 die GT-Kategorie in Le Mans. Den größten Erfolg fährt er beim 96-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ein, als drei der Sechszylinder-Sportwagen die Plätze 1, 2 und 3 belegen. Quelle: Porsche AG
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