Seinen ersten Einsatz fand dieser Zakspeed Capri als Chassisnummer ZAK-G5C 001/80 in der Saison 1980 in der Division 1, im schwarzen Würth Design und Klaus Ludwig als Stammfahrer. Nachdem der große Heckflügel 1980 nach nur wenigen Rennen verboten wurde, musste man schnell reagieren. Thomas Ammerschläger, Konstrukteur und Erfinder des Zakspeed Capris, hatte bereits parallel im Windkanal einen Groundeffekt Fahrzeug mit großen Diffusorschacht entwickelt. Man rüstete das Einsatzfahrzeug von Ludwig innerhalb kürzester Zeit um und startete schon beim nächsten Lauf mit Diffusorschacht und wieder kleinem Heckflügel. Ein grandioser Fortschritt, der sogar deutlich bessere Abtriebswerte erzielte als die verbotene Version. Dieser Capri war somit das erste Fahrzeug der neuen Generation Zakspeed Capri mit Groundeffekt. Beim letzten Lauf zur deutschen Rennsportmeisterschaft in Hockenheim 1980, nannte man den Capri in beiden Divisionen und entschied sich final dazu in der kleinen Division 2 zu starten. Man probierte durch einen möglichen Sieg in der Divison 2 - Hans Heyer - dem Führenden in der Meisterschaft, möglichst viele Punkte zu entwenden um Ludwig noch eine theoretische Chance auf den Titel zu geben. Durch den Wechsel von Division 1 auf Division 2 musste auch ein neuer Wagenpass ausgestellt werden und somit wurde die Chassinummer von ZAK-G5C 001/80 auf ZAK-G5C 002/80 geändert. Diese Änderung ist auch noch heute am Fahrzeug zu erkennen. 1981 erfolgte dann der größte Erfolg des Zakspeed Turbo Capri. Jetzt im weißen Würth Design unterwegs, konnte Klaus Ludwig mit diesem Fahrzeug die Deutsche Rennsportmeisterschaft in der Division 2 gewinnen! Im Folgejahr kam der Capri bei weiteren 4 Rennen im Jägermeister Design zum Einsatz, bevor er dann vom Ford C100 abgelöst wurde.
Der Ford Zakspeed Turbo Capri im Detail:
Motor: Vierzylinder-Reihenmotor; Zakspeed-Weiterentwicklung des von Cosworth für Ford konstruierten BDA-Triebwerks, basierend auf dem 1,3 Liter Kent-Motor; Bohrung/Hub 87,40/72,75 mm; Hubraum 1740 ccm; Verdichtungsverhältnis 7,0 : 1,0
Leistung: 397 kw (540PS) bei 9000/min, max. Drehmoment 482 Nm bei 6800/min, fünffach gelagerte Kurbelwelle, zwei obenliegende Nockenwellen, Antrieb über Zahnriemen, vier Ventile pro Zylinder, Trockensumpfschmierung, mechanische Kugelfischer-Kraftstoffeinspritzung, elektrische Kraftstoffpumpe, 110 Liter Sicherheits-Kraftstofftank. Beschleunigung von 60 auf 200 km/h in 6.3 Sek.
Kraftübertragung: Getrag-Fünfgangetriebe mit eigener Ölpumpe und Kühlung, Differentialsperre 90 Prozent, Achsantrieb je nach Rennstrecke 5,14 : 1 bis 4,375 : 1
Abmessungen: Radstand 2560 mm, Spur 1650/1575 mm, Aussenmasse 5060 x 1980 x 1150 mm, Gesamtgewicht (ohne Benzin) 880 kg
Fahrwerk: Aluminium-Rohrrahmen, vorn Einzelradaufhängung an McPherson-Federbeinen, hinten Aluminium-Starrachse an vier Längslenkern, Gasdruck Stossdämpfer und Titan Schraubenfedern, innenbelüftete Scheibenbremsen vorn und hinten, Leichtmetallfelgen vorn 11,5 J x 16, hinten 14,0 x 19, Reifen vorn 280/600/16, hinten 330/700/19
Das Originalfahrzeug aus der Deutschen Rennsportmeisterschaft 1980-1982 befindet sich seit 2003 im Besitz von Mücke Motorsport. Der erste Rollout fand im Oktober 2013 statt.
Quelle: Mücke Motorsport / Bilder: RS65photos
weitere stories:
BMW 3.0 CSL
PACE Automobil Museum
Ferrari 333 SP