1971 sorgte der AMG 300 SEL 6.8 beim 24H-Rennen im belgischen Spa für Schlagzeilen. Gegenüber der Tourenwagen-Konkurrenz - darunter der Ford Capri RS, der Alfa Romeo GTA und der Chevrolet Camaro - wirkte der AMG 300 SEL 6.8 nicht wirklich wettbewerbsfähig. Doch zur Überraschung der 80.000 Zuschauer, fuhr die rote Sau zum Klassensieg und auf Platz 2 im Gesamtklassement. Der einzige Mercedes im Teilnehmerfeld absolvierte über 300 Runden ohne technische Probleme und die beiden Piloten Hans Heyer und Clemens Schickedanz schrieben mit diesem Schwaben-Streich Motorsportgeschichte. Die speziell für die Tourenwageneuropameisterschaft aufgebaute rote Sau hatte einen V8 Motor mit zwei Drosselklappen, schärferen Nockenwellen, modifizierten Kipphebeln und Kolben. Die Spitzengeschwindigkeit lag bei 265 km/h, die Leistung bei 428 PS und das Drehmoment betrug 620 Nm. Der Ur-AMG, welcher maßgeblich zum Erfolg der Firma beitrug, wurde an das französische Unternehmen Matra verkauft und dort für Flugzeugreifentests eingesetzt. Viele Jahre später wurde mit großem Aufwand vergeblich nach dem Fahrzeug gesucht. Mittlerweile gibt es aber einige sehr gute Nachbauten.
Bericht: Rainer Selzer / Bilder: RS65photos - Mercedes-Benz Museum und Rossfeldrennen 2018
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