Beim Gulf GR8 handelt es sich um einen Sportwagen-Prototyp und den Siegerwagen des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1975. Mit Beendigung der Saison 1975 endete auch die neunjährige Zusammenarbeit mit Gulf Oil, welche mit drei Le Mans- und drei Weltmeisterschaftssiegen, als sehr erfolgreich bezeichnet werden darf. Der einzige Fokus lag deshalb darauf, für die letzte gemeinsame Saison einen Rennwagen zu entwickeln, welcher in Le Mans zu den Titel-Aspiranten zählt. Mit Blick auf die so wichtige Mulsanne-Gerade dieser Strecke, hatte der GR8 einen 6,1 Zoll längeren Radstand als sein Vorgänger. Das erste der beiden von Len Bailey entworfenen Fahrgestelle (GR8/801) - ausgestattet mit einer speziell verlängerten GR7-Karosserie - war tatsächlich vor dem Ende der Saison 1974 fertiggestellt und bereits fünfmal getestet worden. Die erste Aufgabe bestand darin, für das neue Modell eine aerodynamischere Karosserie zu entwerfen. Das Ergebnis wurde im MIRA-Windkanal mit fantastischen Ergebnissen getestet – ein Luftwiderstandsbeiwert von 0,353 im Gegensatz zu 0,531 des GR7. Die Dinge liefen gut und das zweite Auto (GR8/802) wurde ebenfalls rechtzeitig für die Juni-Rennen fertiggestellt. Angetrieben von Fords DFV-V8-Motoren, stellten die eleganten neuen blauen und orangefarbenen Mirage-Rennwagen die beste Gelegenheit für Gulf dar, in Le Mans wieder erfolgreich zu sein. Und die beiden GR8 enttäuschten nicht. Derek Bell und Jackie Ickx sicherten sich den Titel - Vern Schuppan und Jean-Pierre Jaussaud belegten einen sehr guten dritten Platz. Seit 1967 hatte Gulf Oil 4 Millionen Pfund in das Sportwagenprogramm investiert und fand mit den Erfolgen in Le Mans auch einen erfolgreichen Abschluss. Die beiden GR8 wurden nach Beendigung des Sponsorings wieder als Mirage bezeichnet.
Der zu sehende Gulf GR8 ist Teil der beeindruckenden ROFGO Gulf Heritage Collection.
Bericht: Rainer Selzer / Bilder: RS65photos
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