Der von Herbst 1970 bis Dezember 1973 hergestellte Ford Capri RS 2600 gilt als Kultauto. Der RS 2600 war mit einer mechanischen Kugelfischer Einspritzanlage ausgerüstet, die zu dieser Zeit verbreitet im Motorsport, aber auch bei schnellen Serienfahrzeugen wie dem BMW 2002 tii eingesetzt wurde. Für den 2,6-Liter-Motor wurden 150 PS angegeben. Diese Angabe war untertrieben. Die meisten Fahrzeuge hatten zwischen 160 und 170 PS, womit die für damalige Verhältnisse hervorragenden Fahrleistungen zu erklären sind (0–100 in ca. 7,7 bis 8,0 Sekunden bei einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h). Dieses Fahrzeug war auch die Basis für die werkseigenen Renncapris. Der Capri 2.6 RS wurde auf Initiative des
damaligen Leiters der Ford-RS-Abteilung Jochen Neerpasch entwickelt und diente zur Homologation. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Wettbewerbsversion für Privatfahrer ab Werk über die Motorsportabteilung angeboten. Der sogenannte Leichtbau-Capri hatte GFK-Türen mit Kunststoff-Fenstern und einen GFK-Kofferraumdeckel. Im Innenraum war der Wagen mit Vollschalensitzen ausgestattet - aus Gewichtsgründen ohne jegliches Dämmmaterial. Diese Light-Version hatte statt der Kugelfischer-Einspritzanlage einen Vergaser. Für die
Wettbewerbsversion gab es auch einen überarbeiteten Motor, der über das Motorsportnetz vertrieben wurde. Durch Aufbohren von 90 mm auf 93 mm erhöhte sich der Hubraum dieses Motors auf 2,8 Liter. Dazu konnte man zwischen verschiedenen Vergasern oder Vergaseranlagen, schärferen Nockenwellen, größeren Ventilen, Auspuffanlagen, einem Riesensortiment an Felgen und Fahrwerksteilen, Spoilern usw. wählen.
Der zu sehende RS 2600 ist bereits seit den 80er Jahren im Besitz von Gerhard Haberfellner. Gemeinsam mit seinem Sohn Stefan hat er den Wagen stetig optimiert und verbessert. Im September 2018 waren die beiden mit ihrem RS 2600 beim Rossfeldrennen Berchtesgaden am Start.
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