Porsche 917 K #22

Nach dem ersten Gesamtsieg 1970 gelang Porsche ein Jahr später mit einem Doppelsieg ein weiterer Triumph an der Sarthe. Helmut Marko und Gijs van Lennep gewannen im Kurzheck des Martini Racing Teams vor Richard Attwood und Herbert Müller in einem 917 KH von John Wyer Automotive. Das Siegerauto mit der Startnummer 22 war ein wirklich einzigartiger 917. Er verfügte über einen ultraleichten Magnesiumrahmen, der sich im Vergleich zu seinem Aluminium-Pendant um ein Drittel leichter erwies. Nur der 917 KH mit der #22 und der 917/20 mit der Startnummer 23 wurden mit diesem Rahmen ausgestattet. Dank der leichteren Space-Frame-Bauweise konnte Porsche gezielt Ballast zur Absenkung des Fahrzeugschwerpunkts platzieren. Der Hubraum des luftgekühlten Zwölfzylinders stieg um 400 auf 4.9 Liter, so dass der Motor nun zuverlässige 600 PS leistete. Neu für Le Mans waren die bereits in Monza eingesetzten „Haifischflossen“ am Heck, die die Spurtreue bei extremen Geschwindigkeiten verbesserten und den Luftwiderstand um elf Prozent reduzierten, was zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch und höheren Höchstgeschwindigkeiten führte. Gijs van Lennep und Helmut Marko gewannen mit einer Rekorddistanz von 5.335,16 Kilometern und einer unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 222,30 km/h. Beide Rekorde hielten 39 Jahre. Nach dem Sieg 1970 gewann Porsche 1971 mit dem 917 erneut die Weltmeisterschaft. Nach Änderungen des Reglements konnte der 917 1972 nicht mehr in Le Mans antreten, errang aber eine Reihe von Siegen in der kanadisch-amerikanischen Can-Am Serie.

Bericht: Porsche AG / Bilder: RS65photos