KW Group C Supercup - das Highlight der Bosch Hockenheim Historic vom 27.- 29. August 2021

1. Herr Gebhardt, was hat Sie veranlasst bzw. motiviert den KW Group C Supercup ins Leben zu rufen?

Wir waren im Jahr 2019 im Rahmen der von Peter Auto veranstalteten Monza Historic beim Group C Racing am Start und waren vor Ort von der Qualität der Fahrzeuge sehr beeindruckt. Dies hat uns dazu veranlasst, nach unserer Rückkehr in einer größeren Runde ein Brain Storming über die Organisation eines solchen Rennens in Anlehnung an den Super Cup der achtziger und neunziger Jahre durchzuführen. Nachdem Patrick Peter kein Interesse am deutschen Markt bekundet hat, sind wir tiefer in die Planungen eingestiegen. Bei Testfahrten im Jahr 2020 am Hockenheimring waren auch die Verantwortlichen der Rennstrecke sehr angetan von den Gruppe C Autos und wir gingen mit der Frage, wo könnten wir ein solches Rennen veranstalten, ins Detail. Die Antwort war schnell gefunden und hieß: Bosch Hockenheim Historic - das Jim Clark Revival. Im nächsten Schritt wurde ein Organisationskomitee gegründet, bestehend aus Jochen Nerpel (GF Hockenheimring), Wolfgang Huter (Veranstalter BHH), dem Badischen Motorsportclub und mir, als Veranstalter des Gruppe C Rennens. Zusätzlich mit aufgenommen wurde Zoe Copas von der englischen Group C Ltd. – unter deren Group C Reglement alles abläuft -  für die organisatorische Abwicklung der Veranstaltung. 

2. Sind bereits weitere Events für den KW Group C Supercup im Jahr 2022 geplant?

Wir wollen erstmal abwarten, wie sich das Rennen in Hockenheim entwickelt und wie der Zuspruch seitens der Teams ist. Was klar ist und was sich schon abzeichnet, ist der große Zuspruch der Zuschauer und Fans.

3. Gebhardt Motorsport war bei der FHR Spring Classic am 8.Mai am Hockenheimring mit dem neu aufgebauten C88 - pilotiert von Michael Lyons - am Start. Gerne möchte ich mehr über den Aufbau des C88 erfahren.

Im Jahr 2018 haben wir erfahren, dass der Gebhardt C 88 zum Verkauf steht. Da aber bei der Bonhams-Versteigerung kein Käufer gefunden wurde, haben wir dem Besitzer direkt ein Angebot unterbreitet und der C88 ist in unseren Besitz übergegangen. Eigentlich sollte das Fahrzeug sich in einem guten Zustand befinden und der Motor war frisch überholt worden. Eigentlich!!

Die Realität sah leider etwas anders aus. Der Motor war überdreht und der Rest in einem sehr desolaten

Zustand. Deshalb haben wir uns dazu entschieden 

einen kompletten Restaurations-Prozess einzuleiten, welcher folgende Schritte beinhaltete:

Motor komplett überholen, Monocoque und Karosserie erneuern, alle sicherheitsrelevanten Teile röntgen,  

neue Tanks anfertigen und neue Lenkgetriebe anfertigen, Getriebe komplett überholen, neue Frontscheiben und neuen Kabelbaum anfertigen... Der komplette Neuaufbau erfolgte mit den identischen Teilen aus 1987, welche alle in Handfertigung neu produziert wurden. Die Aufbauzeit für den Gebhardt C 88-Audi

(5 Zylinder Trans Am Motor, Baujahr 1987, Gruppe C2), welcher bereits damals eine Carbon Karosserie besessen hat, betrug 30 Monate inkl. 3 Testfahrten und einem Renneinsatz bei der Monza Historic 2019.

4. Sie haben viele Ihrer früheren Fahrzeuge wieder zurückgekauft, welche aktuell vom Gebhardt Motorsport Team neu aufgebaut werden. Um welche Autos handelt es sich und gibt es diese auch  bei der  Bosch Hockenheim Historic im August zu sehen und zu hören?

Folgende Fahrzeuge haben wir zusätzlich zum Gebhardt C88 zurückgekauft und befinden sich gerade in der Restauration: Gebhardt JC 843 (Ford Cosworth 3,3 Liter Motor, Baujahr 1984, Gruppe C 2) - der Le Mans Sieger 1986 - eingesetzt von ADA und Gebhardt JC 853 (Ford Cosworth, 3,3 Liter Motor, Baujahr 1985, Gruppe C 2), der in den legendären Labatts Farben zum Einsatz kam. 

In Hockenheim starten sicher der C 88 und der JC 853, ob der 843 fertig wird ist noch fraglich.