Für alle BMW Fans und Motorsport-Enthusiasten gibt es mit dem Pop-up-Event „50 Jahre BMW 3.0 CSL“ ab sofort bis zum 06. Juni 2021 in den denkmalgeschützen Räumlichkeiten der Motorworld in Böblingen ein absolutes Hightlight zu sehen. Mit dem Support der BMW Group präsentiert die Solitude GmbH featured by COMCO mit Unterstützung von infact.digital acht Varianten dieses faszinierenden Leichtbau-Coupés, von der Straßenversion mit 200 PS bis hin zur rund 450 PS starken Rennausführung.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Tobias Aichele, dem Initiator der Ausstellung und Geschäftsführer der Solitude GmbH, für die Möglichkeit, die Kollektion im Detail zu fotografieren und die Beantwortung meiner Fragen.
1. Tobias, Du hast Dein Hobby zum Beruf gemacht und bist bei der Umsetzung Deiner Projekte immer mit Leib und Seele dabei. Gerne möchte ich mehr drüber erfahren.
Der Schlüsselbegriff ist „Leidenschaft“. Was ich mache, mache ich mit Leidenschaft. Dann kommt auch immer ein besonderes Ergebnis heraus. Aber: Ein erfahrener Manager hat einmal zu mir gesagt, dass mir meine Leidenschaft für ein profitables Arbeiten im Weg sein wird. Das stimmt zwar, nehme ich aber gerne in Kauf. Denn, es ist ebenso wichtig, authentisch zu bleiben. Wer grundsätzlich immer nur Dinge umsetzt, welche sich „lohnen“, gehört nicht zu meinem Umfeld.
2. Ich stelle es mir als sehr große Herausforderung vor, eine Ausstellung mit einer Fahrzeug-Kollektion mit solch außergewöhnlicher Aussagekraft auf die Beine zu stellen. Sehe ich das richtig?
Heutzutage besonders, da man derzeit kaum Sponsoren findet. Folglich dürfte ich aus profitablen Gründen gar keine Sonderausstellung wie „50 Jahre BMW 3.0 CSL“ anpacken. Die Challenge ist, es auch in schwierigen Zeiten umsetzten zu können, mit Partnern. Potentielle Leihgeber müssen also überzeugt werden, mitzumachen. Das ist eine große Herausforderung und gelingt nur durch eine jahrelang aufgebaute Reputation. Und die Kür ist immer, wenn das entsprechende Werksmuseum mit einem Exponat im Boot ist.
3. Welche Exponate gibt es in der Pop-up-Sonderausstellung „ 50 Jahre BMW 3.0 CSL“ zu bewundern und welche Geschichten stecken dahinter?
Ich habe auf ein großes Spektrum geachtet: Von den Anfängen über die Siegerwagen der Europa-Tourenwagenmeisterschaft bis hin zu den „Nachfahren“ aus der Ägide der BMW M GmbH.
1971 schenkten sich die BMW 2800-Versionen von Alpina und Schnitzer auf den europäischen Rennstrecken keinen Meter. Die beiden gezeigten Coupés gingen als die luxuriösesten Rennfahrzeuge in die Geschichte ein und führten letztendlich dazu, dass die Münchner 1971 entschlossen, ein gewichtsreduziertes Coupé zu produzieren. Die Firma Alpina wurde beauftragt, einen mehr als 20 Punkte umfassenden Plan auszuarbeiten, in dem zum Beispiel Aluminium-Hauben und Türen vorgesehen waren. Die erste Serie wurde noch mit dem 180 PS starken Vergasermotor ausgeliefert. 1000 Einheiten waren erforderlich, um die leichtere Variante als Tourenwagen in der Gruppe 2 homologieren zu können.
Der Verkauf lief schleppend. „Weniger ist mehr“ kam vor 50 Jahren bei der potentiellen Zielgruppe nicht an. Erst als die neu gegründete BMW Motorsport GmbH unter Federführung von Jochen Neerpasch 1972 das Projekt übernahm, konnte es erfolgreich zum Ziel gebracht werden. Die Spitze der Erfolgsstory bildeten freilich die 3.5 Liter CSL-Rennversionen, welche zuletzt mit den Vierventil-Motoren über 450 PS auf die Straße brachten; Turbo-Versionen leisteten bis zu 950 PS.
Die Werkswagen mit dem charakteristischen Streifendesign und den großen Spoilern prägten das Bild der Tourenwagenszene. Die Markenvielfalt war damals besonders faszinierend. Auch in der amerikanischen IMSA-Serie konnte BMW einige spektakuläre Erfolge erzielen. Das Werksteam siegte gleich in der ersten Saison 1975 in Sebring, Laguna Seca, Riverside Daytona und Talladega. Die Solitude GmbH führte mit dem Support der BMW Group acht CSL-Varianten in die Motorworld Region Stuttgart zu einem Pop-up-Event zusammen.
Das Highlight der Ausstellung kommt aus dem Werksmuseum, und zwar jener 3.5 CSL, mit dem Hans-Joachim Stuck und Chris Amon am 8. Juli 1973 das 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen hatten.
4. Zu welchen Zeiten kann die Ausstellung besucht werden?
Die Ausstellung geht bis zum 6. Juni 2021. Da die Motorworld auch während der Pandemie-Beschränkungen offen sein darf, kann die Ausstellung täglich zwischen 8.00 und 18.00 Uhr hinter der Glasfront besichtigt werden. Freitags finden um 17.00 Uhr Führungen statt. Der Unkostenbeitrag beträgt fünf Euro pro Person. Anmeldungen bitte unter stuttgart@motorworld.de. Sonntags ist zwischen 14.00 und 16.00 Uhr der Zugang nach einer vor Ort-Registrierung möglich. Bitte informieren Sie sich tagesaktuell auf der Homepage, da sich durch die Corona-Bestimmungen Änderungen ergeben können.
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