Normalerweise heißt er ja Jürgen Rudolph, doch in Motorsportkreisen ist er als Uwe Bruschnik auf den Rennstrecken Europas unterwegs und bekannt. Gerne war Uwe bereit, meine Fragen zu beantworten und ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.
1. Wann und durch was bist Du erstmalig mit dem Motorsport-Virus infiziert worden?
Schon als Kind habe ich mit Begeisterung die Formel 1 Rennen am Fernseher verfolgt und mit einem noch größeren Enthusiasmus die 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Ja, seit dieser Zeit bin ich schon Feuer und Flamme für den Motorsport.
2. Bei welchen Rennserien bist Du am Start und wie viele Rennen bestreitest Du durchschnittlich pro Saison?
In der Regel fahre ich die Peter Auto Serie mit meinem Porsche 910 (CER 1) und mit dem 1965er 911 im 2 L Cup. Darüber hinaus natürlich den Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring und das Goodwood Revival in England (wenn ich eingeladen bin).
3. Welche historischen Motorsport-Fahrzeuge stehen in Deiner Garage?
In meiner Garage warten ein Porsche 910 (1967), ein Porsche 911 (1965) und ein Porsche 964 CUP auf ihre Renneinsätze.
4. Was ist für Dich der besondere Kick am historischen Motorsport?
Natürlich, das nachzuholen, was als Jugendlicher nicht möglich war. Das pure Adrenalin im ganzen Körper zu spüren….
5. Motorsport ist auch immer mit Gefahren verbunden. Gab es schon brenzlige Situationen in deiner Rennfahrer-Karriere?
Zum Glück selten, aber das ist auch schon passiert. Als ich 2015 im Porsche Carrera RS auf der Nordschleife unterwegs war, hat es mich am Kesselchen bei 200 km/h auf einer Ölspur 360 Grad gedreht - zum Glück so, dass ich nirgends eingeschlagen bin und in Fahrtrichtung weiterfahren konnte.
6. Wie kam es zu Deinem Nikname Uwe Bruschnik?
Da steckt keine besondere Geschichte dahinter - ist durch einen Jungenstreich während der Schulzeit entstanden. Insider wissen Bescheid, was ich meine ;-)….
7. Wie heißt Deine persönliche Lieblings-veranstaltung und was macht den besonderen Charme dabei aus?
Es gibt deren 3:
1. Der Oldtimer Grandprix mit dem Historic Marathon.
Racing pur auf der großartigsten Rennstrecke der Welt!
Das Dreistundenrennen für historische Tourenwagen, GT und GTS war das einzige Rennen auf dem historischen großen Kurs im Rahmen des OGP und gehörte stets zu den Zuschauerlieblingen. 2015 fand der Marathon leider zum letzten Mal statt. Die Nennungen haben nicht mehr ausgereicht, um die hohen Kosten zu decken.
2. Das Goodwood Revival ist eine Zeitkapsel zurück in die 20er, 30er und 40erJahre. Einfach unglaublich und immer wieder faszinierend!
3. Bei der Le Mans Classic frühmorgens gegen den Sonnenaufgang vor über hunderttausend Zuschauern zu fahren – das ist einmalig und erzeugt ein pures Gänsehautfeeling…..
8. Gibt es eine kuriose Geschichte von Deinen vielen Renneinsätzen zu berichten?
Ja, mein Le Mans Classic Sieg im Porsche Rennen 2018. Ich bin als Vierter ins Ziel gekommen und wurde trotzdem als Sieger gekürt. Die drei vor mir platzierten Fahrer haben alle eine Zeitstrafe erhalten und somit stand ich ganz oben auf dem Treppchen. Es hat wirklich ein paar Tage gedauert….dies zu realisieren.
Vielen herzlichen Dank, Uwe, für das Interview. Alles Gute und bis demnächst im Fahrerlager.
Interview: Rainer Selzer / Bilder: RS65photos
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