Der Termin für das internationale Rennsport - Klassik - Festival Solitude Revival 2021 steht fest. Vom 16. Juli - 18. Juli brennt am Glemseck in Leonberg für 3 Tage wieder die Luft. Die Solitude-Rennsportgeschichte mit 26 Linkskurven, 19 Rechtskurven und 130 Metern Höhenunterschied auf 11,7 Kilometern lebt an diesem Wochenende wieder auf.
07.04.2021 Leider mußte die Veranstaltung auf Grund der Corona-Pandemie abgesagt werden!
Bis ins Jahr 1965 waren die Solitude-Rennen absolute Großereignisse – bis zu 400.000 Menschen belagerten damals die Rennstrecke. Eine Rennstrecke im Original wie vor mehr als 50 Jahren ist heute kaum noch irgendwo auf der Welt zu finden – nur einer der Gründe, weshalb die Startplätze beim Solitude Revival so begehrt sind. Das Fahren auf der historischen Naturrennstrecke bietet den Besitzern historischer Rennfahrzeuge die außergewöhnliche Gelegenheit, ihre Fahrzeuge auf dem Asphalt unter Gleichgesinnten und vor großem Publikum zu präsentieren.
Jede Kurve wird zu einem Erlebnis, und man bekommt ein Gefühl dafür, wie es wohl war, als Jim Clark oder John Surtees vor mehr als 50 Jahren hier ihre Runden drehten. Auch wenn beim Solitude Revival keine Rennen mehr gefahren werden, sondern die Fahrer ihre Fahrzeuge den Zuschauern präsentieren, wird alleine die Fahrt auf dem historischen Rundkurs bei Fahrern und Zuschauern wieder Gänsehaut erzeugen
Über 12.000 Besucher waren – ebenso wie ich – 2019 begeistert von den mehr als 430 Fahrzeugen und Motorrädern.
Mein Resümee: Historischer Motorsport vom Feinsten, verbunden mit einer perfekten Organisation und vielen strahlenden Gesichtern. Ich komme dieses Jahr gerne wieder…
Lassen Sie sich mit den nachfolgenden Bildern aus dem Jahr 2019 bereits jetzt auf das Solitude Revival 2021 einstimmen und sichern Sie sich schon im Vorfeld ihr Ticket.
Gestartet wird wieder in 9 unterschiedlichen Fahrzeuggruppen:
Gruppe M1 - Rennmotorräder
In der 50er - und 60er Jahren war die Solitude Schauplatz des Großen Preises von Deutschland für Rennmotorräder und Renngespanne. Große Schlachten wurden hier geschlagen mt Namen wie Geoff Duke, Carlo Ubbiali, John Surtees, Mike Hailwood oder Jim Redman. 1964 gab es ein Unikum: alle sechs Motorradklassen traten zum WM-Lauf an und anschließend die Formel 1. So viel Spitzensport an einem Wochenende war zuvor noch auf keiner Renn-strecke zu sehen gewesen. Bis zu 400.000 Zuschauer umsäumten damals den Rennkurs. Mancher Motorradfahrer, wie zum Beispiel John Surtees und Mike Hailwood, startete dabei sowohl auf zwei als auch auf vier Rädern. Die Kombination aus Motorrad- und Automobilsport war ein Markenzeichen der Solitude - Rennen.
Gruppe M2 - Renngespanne
Seitenwagenrennen haben auf der Solitude schon immer zu den Publikumslieblingen gehört - nicht nur weil deutsche Fahrer dabei traditionell eine große Rolle spielten. Schon als die englischen Norton mit Eric Oliver und Cyril Smith dominierten, zog diese akrobatische Sportart die Zuschauer in Ihren Bann. Später waren es allerdings Deutsche und Schweitzer, die den Ton angaben: Wilhelm Noll, Helmut Fath, Max Deubel und Fritz Scheidegger trugen sich in die Siegerlisten der Solitude - Rennen ein. Aber auch bei den Solitude - Revival - Veranstaltungen wurden die Gespannfahrer regelmäßig mit Sonderapplaus bedacht.
Gruppe A3 - Renn- und Sportwagen bis Baujahr 1956
Grand Sport nennen wir die Gruppe A3 der Rennfahrzeuge bis Baujahr 1956. Sie verkörpern die großartige Zeit der Sport- und Rennwagen vor dem Krieg, als noch um große Preise gefahren wurde, die bis zu 10 Stunden andauerten, auf Straßen, die wir heute als bessere Feldwege bezeichnen würden. Dementsprechend verehrt wurden Helden wie Carraciola, Rosemeyer oder Nuvolari. Sie beherrschten ihre starrachsigen und hochbeinigen Renner am absoluten Limit. Diese vollendete Kunst aus einer Zeit der elektronischen Fahrhilfen zu beurteilen, ist fast unmöglich. Beim Solitude Grand Sport Revival gibt es ein Wiedersehen mit einigen der erfolgreichsten Renn- und Sportwagen aus dieser Zeit.
Gruppe A4 - Rennsportwagen und Prototypen
Die Gruppe A4 umfasst Rennsportwagen und Prototypen, wie sie bei legendären Langstreckenrennen wie etwa Le Mans, Targa Florio oder Mille Miglia eingesetzt wurden. Ferrari, Ford, Porsche und Alfa Romeo schrieben dort Rennsportgeschichte. Diese offenen oder geschlossenen Rennwagen wurden in nur sehr kleinen Stückzahlen und ausschließlich für Wettbewerbszwecke produziert. Ihre größte Popularität erwarben sie Ende der 60er Jahre, als die legendären 5-Liter Rennsportwagen wie Lola T70, Ferrari 512, Ford GT40 und Porsche 917 gegeneinander antraten.
Beim Solitude Revival 2021 gibt es ein Wiedersehen mit einigen Protagonisten dieser großartigen Rennsportepoche.
Gruppe A5 - GT- und Touring-Rennfahrzeuge
In der Gruppe 5 starten seriennahe und damit leicht wiedererkennbare Grand-Tourisme-Sportwagen und Renntourenwagen der Nachkriegsepoche. Die Popularität der GT-Sportwagen erreichte zwischen 1962 und 1965 ihren Höhepunkt, als die Markenweltmeisterschaft ausschließlich mit solchen Fahrzeugen ausgetragen wurde. Ferrari, Porsche und Abarth hießen die damaligen Dauersieger in ihren Klassen. Auf der Solitude gab es GT-Rennen in den Jahren 1962 und 1963. Renntourenwagen fuhren offiziell seit 1964 um die Europameisterschaft, die sich Ende der 60er Jahre durch Werksteilnahme von Alfa, BMW, Ford, Opel und Fiat-Abarth zur Markenprestigeserie entwickelte.
Gruppe A6 - Formel-Rennwagen
Der Solitude Grand-Prix war zu Anfang der 60er Jahre ein Begriff im Formel 1 Zirkus, der damals noch zahlreiche Rennen außerhalb der Weltmeisterschaft bereiste. Auf der Solitude trafen sich alljährlich die Formel 1 Stars und kämpften nicht weniger verbissen um den Sieg als in den WM-Läufen. Trips-Ferrari, Ireland-Lotus, Gurney-Porsche, Brabham-Brabham und Clark-Lotus hießen hier die siegreichen Kombinationen von Fahrer und Fahrzeug. Beim Soliude Revival 2021 werden wieder einige dieser Ikonen zu sehen sein.
Gruppe A7 und A8 - Strassenklassiker
Der schon traditionelle Solitude Corso Classico ist reserviert für klassische Straßen-Oldtimer. Der Corso Classico ist ein weiterer Höhepunkt und bildet den Abschluss der Veranstaltung. Jeweils am Samstag und Sonntag präsentieren sich die Automobile und einige Motorräder auf dem Solitude-Ring. Zuvor können die Fahrzeuge auf dem Expogelände vor dem Haupteingang Glemseck bewundert werden.
Gruppe A9 - Porsche Sonderlauf
Bericht: Solitude Revival e.V. / Rainer Selzer - Bilder: RS65photos
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