Jean Rondeaus genialer Deal mit dem Farbpapierhersteller Inaltera, ermöglichte es ihm sein Projekt ein GTP-Auto der Gruppe 6 umzusetzen. Er unterzeichnete einen Sponsorenvertrag der die Umsetzung der als Inaltera gekennzeichneten Autos beinhaltete. Rondeaus Entscheidung, auf einen britischen Motor umzusteigen, wurde nicht sehr positiv aufgenommen, aber sein Sponsoring-Deal brachte die Franzosen ins Gespräch.
Um den Cosworth-Motor herum konstruierte Rondeau ein Stahl-Spaceframe-Chassis, das stellenweise durch Aluminium-Kastenprofile verstärkt wurde. Die Federung war durch Doppelquerlenker an beiden Enden sehr konventionell. Die belüfteten vorderen Scheiben von Lockheed waren durch die GTP-Vorschriften in ihrer Größe begrenzt, die eine maximale Radgröße von nur 13 Zoll vorschrieben. Am Heck wurden sie innen eingebaut, um das ungefederte Gewicht zu senken. Die hohe Geschwindigkeitsstabilität wurde durch zwei Flossen auf jeder Seite des breiten Hecks gewährleistet.
Eigentlich waren die beiden Fahrzeuge für die 24 Stunden von Le Mans in Rondeaus Hinterhof fertiggestellt worden. Als das Inaltera-Team 1976 in Le Mans ankam, wies der große Fernsehsender TF1 seine Kommentatoren an, den Sponsor und damit den Namen des Autos nicht zu erwähnen. Die Ankunft des turboaufgeladenen Porsche 936 ließ im Grunde allen Teilnehmern mit Saugmotor wenig Chance auf den Gesamtsieg. Trotzdem belegte der von Henri Pescarolo und Jean-Pierre Beltoise gefahrene Inaltera den ersten Platz in der GTP-Klasse. Dieses Kunststück wurde im nächsten Jahr mit einem vierten Gesamtrang durch Jean Ragnotti und Jean Rondeau wiederholt. Später in diesem Jahr wurde die Tapetenfirma Inaltera verkauft und das Rennteam aufgelöst.
Der Inaltera GTP Cosworth aus dem Jahr 1976 war bei der Le Mans Classic 2018 im Plateau 6 am Start. Pilotiert wurde das Fahrzeug auf dem Circuit de la Sarthe von den Franzosen Henri Pescarolo, Frederic Chambon und Michel Trolle.
Bericht: Ultimatecarpage.com - Rainer Selzer / Bilder: RS65photos
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