Der Porsche 917 war einer der erfolgreichsten Rennsportwagen der 1970er-Jahre, dessen Bedeutung für Porsche insbesondere darin liegt, bei Sportwagenrennen erstmals in der damals größten Hubraumklasse mehrere Gesamtsiege errungen zu haben. Mit dem 917 erreichte Porsche 1970 erstmals den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Der 917er nutzte ein Schlupfloch im Reglement aus, das übergangsweise weiterhin den Einsatz schon vorhandener hubraumstarker Sportwagen meist britischer Kleinserienhersteller ermöglichen sollte, etwa des Lola T70 mit amerikanischem V8-Motor. Analog zur Formel 1 sollten in der Sportwagen-Weltmeisterschaft nur mit drei Liter Hubraum ausgestattete Sportprototypen eingesetzt werden, doch waren diese teuer und selten. 1968 hob daher die internationale Motorsportbehörde FIA die Hubraumgrenze von drei auf fünf Liter an und senkte die für die Homologation nötige Mindeststückzahl für diese großvolumigen Sportwagen von 50 auf 25.
1969 wandte sich Porsche an die JW Automotive Engineering Ltd, kurz JWAE genannt, um das Werks-Porsche-Team für 1970 zu übernehmen. Gulf-JWAE hatte Porsche in Le Mans in den letzten zwei Jahren mit seinen GT40 - 1968 mit Bianchi/Rodríguez und 1969 mit Ickx/Oliver - besiegt. 1970 begann der Siegeszug des Porsche 917. Wieder unter der Leitung von Wyer und mit großer finanzieller Unterstützung von Gulf Oil gewann das Team 1970 und 1971 für Porsche die Sportwagen-Weltmeisterschaft
Der zu sehende Porsche 917 mit der Chassis - Nummer 026 wurde 1969 gebaut und als Testwagen verwendet, bevor er 1970 auf eine Short-Tail-Spezifikation für JWAE umgestellt wurde. Porsche-Techniker Herbert Linge verwendete das Auto am Testwochenende in Le Mans und es wurde von David Hobbs und Mike Hailwood im 24-Stunden-Rennen gefahren. Sie waren auf den dritten Platz vorgefahren , bevor Hailwood bei Nässe an der Dunlop-Kurve die Kontrolle über das Auto verlor und gegen einen geparkten Alfa Romeo prallte.
Der 917 wurde an Porsche zurückgegeben und das Chassis gewechselt, bevor er seine Karriere bei JWAE fortsetzte.
Das neuere Auto gewann seine ersten beiden Rennen 1970 in Imola pilotiert von Brian Redman und in Zeltweg gefahren von Jo Siffert und Brian Redman. Danach startete der 917er mit Richard Attwood und Herbert Müller in Le Mans und wurde Zweiter. Dies war das jemals beste Ergebnis eines Gulf-Porsche in Le Mans.
Der 917er wurde danach in eine offene Spyder-Form umgerüstet und an Ernst Kraus verkauft, um in der Interserie eingesetzt zu werden. 1973 ging er in den Besitz von Vasek Polak in die USA über, ehe er 1988 an Jeff Hayes verkauft wurde. Hayes ließ den 917er dann wieder in das ursprüngliche Coupé mit Gulf-Lackierung restaurieren.
Der zu sehende Porsche 917 mit der Fahrgestellnummer 026 (031/026) gehört zur ROFGO Gulf Heritage Collection.
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