Ferrari 512 BB LM

Ferrari zog sich nach dem 312 P (B) -Projekt ganz aus dem Sportwagen- und GT-Rennsport zurück, um sich vollständig auf die Formel 1 zu konzentrieren. Rennen wurden jedoch weiterhin von Privatfahrern bestritten, welche mit drei Siegen in der GT-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans in den Jahren 1972, 1973 und 1974 erfolgreich waren. Diese Siege wurden von privat eingetragenen 365 GTB / 4 Daytonas erzielt, die nach Fertigstellung unter der Aufsicht des Werks nach den Spezifikationen von 'Competizione' modifiziert worden waren.

Als die Straßenautos 365 GTB / 4 Daytona durch die 365 GT4 BB mit Mittelmotor ersetzt wurden, war das neue Auto die offensichtliche Wahl für weitere GT-Rennen. Ferrari war vollständig auf die F1-Bemühungen ausgerichtet und war nicht in der Lage und / oder bereit, Privatfahrern zu helfen, die eine Wettbewerbsversion des BB wollten. Zum ersten Mal, seit Ferrari mit dem Bau von Autos begann, nahm 1976 kein Ferrari in Le Mans teil. Die Regeln für 1977 wurden geändert, um den Betrieb von IMSA-Autos zu ermöglichen, wodurch der NART-modifizierte 365 GT4 BB für das Reglement zugelassen wurde. Schließlich wurden drei 365 GT4 BBs von privaten Teams modifiziert, wobei der NART 1977 in Le Mans das beste Ergebnis erzielte.

Inzwischen hatte Ferrari den 512 BB 1976 auf der Pariser Motorshow als Ersatz für den 365 GT4 BB vorgestellt. Das Design war dem 365 ähnlich, aber der Motor wurde von 4,4 auf 5 Liter vergrößert. Unterstützt von der Werksabteilung für Kunden-Wettbewerbsfahrzeuge entstanden für den Einsatz in Le Mans 1978 und durch die Förderung der Generalimporteure von Frankreich (Pozzi), Belgien (Ecurie Francorchamps) und Nordamerika (NART) vier leicht modifizierte Rennversionen des 512 BB. Keiner der vier Rennwagen erreichte das Ziel, sie waren jedoch auf Anhieb schneller als die Vorgängermodelle 365 GTB/4.

Porsche und das Getriebe des 512 BB verhinderten, dass der 512 BB LM jemals zum Erfolg wurde. Es gab zwei Probleme mit dem Getriebe. Um den Radstand zu verringern, montierte Ferrari den 12-Zylinder-Motor oberhalb des Getriebes, was jedoch durch das höhere Gewicht eine starke Behinderung des Fahrzeughandlings mit sich brachte. Das zweite Problem war seine Zuverlässigkeit. Ferrari erhöhte die Motorleistung um über 100 PS, modifizierte das Getriebe jedoch nicht, um der zusätzlichen Leistung gerecht zu werden.

In den folgenden Jahren wurde der LM weiterentwickelt - letztendlich war er aber nie wirklich ein ernst zu nehmender Konkurrent.

Die Bilder stammen von den Veranstaltungen Le Mans Classic 2018 und Monza Historic 2019.

Bericht: Ultimatecarpage.com / Bilder: RS65photos