Die Alpine A220 ist ein Prototyp, welcher 1968 und 1969 im Renneinsatz war.
Bis 1967 hatten sich Jean Rédélé und seine Techniker auf die Konstruktion von Rennfahrzeugen mit einem Motor-Hubraum bis maximal 1,5-Liter beschränkt. Für die Sportwagenrennen im Jahr 1968 und insbesondere für das Langstreckenrennen in Le Mans, entwickelte das Team einen 3-Liter-Rennwagen.
Möglich gemacht wurde dieses Ansinnen durch einen neuen Gordini-Motor. Gordini verband zwei 1,5-Liter-4-Zylinder-Motoren zu einem konventionellen V8 Motor. In der ersten Variante erhielt das Aggregat vier Weber-Vergaser, die 1969 durch ein Einspritzsystem ersetzt wurden. Der Vergaser-V8-Motor leistete 228 kW (310 PS), der Einspritzmotor 257 kW (350 PS). Als Getriebe kam eine 5-Gang-ZF-Schaltung zum Einsatz.
Das Chassis und die Karosserie wurden vom A210 übernommen und so adaptiert, dass der schwere und breitere Motor ins Fahrgestell integriert werden konnte. Die A220 gab ihr Debüt im Frühjahr 1968 bei einem nationalen Sportwagenrennen in Frankreich. Schnell stellte sich heraus, dass der Wagen für die 3-Liter-Klasse untermotorisiert war. Dazu kam dass die leichte, aerodynamische Fiberglas-Karosserie für die A210 zwar perfekt geeignet war, im schnelleren und schwereren A220 aber zum Übersteuern neigte.
In Le Mans waren 1968 vier A220 am Start, aber nur eine – am Steuer Andre de Cortanze und Jean Vinatier – erreichte das Ziel. Mit dem achten Gesamtrang lag der Wagen im Ziel zwar vor drei A210, das erhoffte Podium konnte die A220 jedoch nicht erreichen.
Als 1969 keine A220 in Le Mans das Ziel erreichte, wurde das Projekt, trotz einiger Siege bei kleineren Veranstaltungen, Ende 1969 eingestellt.
Die zu sehende Alpine A220 wurde bei der Le Mans Classic 2018 von Gerard Besson und Francis Dougnac pilotiert.