Für unkonventionell denkende Sportwagen-Konstrukteure waren die USA der frühen 1950er-Jahre ein Paradies. In zahllosen Hinterhofgaragen entstanden originelle Sportwagen, die vor neuen Ideen sprühten, letztlich aber Einzelstücke blieben - wie der höchst freigeistige Astra des Schöpfers Jay Everett. Indes ging der junge Designer anders zu Werke als das Gros seiner Zeitgenossen, die ein aufregendes Glasfaserkleid über ein modifiziertes Serien-Chassis stülpten: Everett, 24 Jahre jung, ließ einen Gitterrohrrahmen anfertigen und umhüllte ihn mit einer Aluminiumkarosserie. Deren Front gestaltete er so flach, dass der Kühler des Oldsmobile-V8 ins Wagenheck wandern musste. Weitere exotische Details wie etwa die herausnehmbaren Seitenfenster komplettieren das Gesamtkunst-werk. Unter den Custom-Car-Sammlern Amerikas genießt es heute Kultstatus. Nur eines ärgert die Vertreter dieser Szene maßlos: das der Astra als ihr Nationalheiligtum heute im fernen Österreich umherfährt - und unverkäulich ist.
Bericht: BMW AG / Bilder: RS65photos / Concorso d'Eleganza Villa d'Este 2017
