1977 präsentierte der amerikanische Pop Art Künstler Roy Lichtenstein im Pariser Centre Pompidou mit dem BMW 320i ein Art Car, das unerkennbar seine künstlerische Handschrift trug. Lichtenstein bezog seine Inspiration aus der Welt der populären Massenmedien, aus Comics und Werbeanzeigen sowie der Imitation von industriellen Drucktechniken. Beim dritten BMW Art Car stellte sich der Künstler die Frage, was dem Automobil im Außenraum widerfährt. Die Farben und Formen auf dem Wagen beschreiben mit fließenden Linien und Rasterpunkten eine stilisierte Landschaft, die der Wagen selbst durchfährt, mitsamt Himmel und gelb leuchtendem Sonnenschein. Die Versatzstücke der Natur ziehen über die weißgrundige Karosserie hinweg, als wollten sie das Tempo der Fahrt und die dynamische Linienführung des Fahrzeugs verbildlichen. Auf diese Weise setzt sich Lichtenstein mit dem Automobil und dem Potenzial entfesselnder Geschwindigkeit auseinander. Das Geschehen wird ins Allgemeine erhoben. Das scheinbar alltägliche eines Sonnenaufgangs erhält plötzlich eine besondere Bedeutung. Selten hat eine Landschaft, die ein Rennwagen am Straßenrand zurücklässt einen prägnanteren Fingerabdruck hinterlassen.
Nach seiner Fertigstellung konnte Roy Lichtensteins Art Car gleich zweifach Premiere feiern: als Kunstwerk im Pariser Centre Pompidou und als Rennwagen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Juni 1977. Fahrer waren die Franzosen Hervé Poulain und Marcel Mignot. Der Wagen mit der Startnummer 50 belegte den neunten Platz in der Gesamtwertung und den ersten in seiner Klasse. Quelle: BMW AG
Roy Lichtenstein - Der BMW 320 i Gruppe 5 Rennversion im Detail: Vierzylinder-Reihenmotor / 16 Ventile / zwei obenliegende Nockenwellen / 1.999 cm³ Hubraum / 300 PS / Spitze: 295 km/h
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