Pininfarina war in den 1960er-Jahren für eher seriennahe Stilstudien als für fremde Extreme bekannt. So lehnte Sergio Pininfarina es 1968 ab, die bizarre Neukreation seines Formgestalters Paolo Martin als 1:1 Modell umzusetzen - die Geometrie zweier Muschelhälften mit einer horizontalen Furche dazwischen war ihm viel zu realitätsfern. Als Bertones dramatische Studie Carabo zum Star des Pariser Autosalon wurde, musste Pininfarina reagieren. Resultat: Paolo Martins futuristischer Traumwagen wurde doch realisiert, und zwar auf einem Chassis des Ferrari-Rennsportwagens 512 S. Beim Genfer Salon 1970, fast zwei Jahre nach dem Urentwurf, geriet der 93 Zentimeter flache Modulo zur Sensation. Wie auch wenig später auf der Expo 1970 in Osaka, Japan. Von dort erhielt Paolo Martin ein Telegramm mit der Bitte um Verzeihung. Absender: Sergio Pininfarina. Erst 2018 wurde der Modulo mit Antriebstechnik bestückt - wodurch er nach fast 50 Jahren vom statischen Schaustück zum Kraftfahrzeug avancierte.
Quelle: BMW AG